Frankfurt

Frankfurter Erklärung

(i. d. Fassung vom Februar 2008)

  1. Die Integration unserer Schülerinnen und Schüler in die Gesellschaft unseres Landes wie auch in die Gemeinschaft eines zusammenwachsenden Europas stellt ein zentrales Bildungsziel dar, das in den Europaschulen einen besonders geeigneten Lernort findet. Europaschulen beschränken sich nicht auf eine bestimmte Schulart, sondern können alle umfassen, von der Grundschule bis zu Beruflichen Schulen – freilich in jeweils spezifischen Ausprägungen. Die Europaschulen verbindet der curriculare, didaktische und methodische Anspruch interkulturellen Lernens.
  2. Unsere Frankfurter Erklärung aus dem Jahre 2005 thematisierte erstmals die Notwendigkeit gemeinsamer Zielvorstellungen der Bundesländer für die Europaschulen. Zudem wurden diejenigen Bundesländer, die bisher noch keine Europaschulen haben, aufgefordert, Schulen mit europäischem Profil zu begründen. Mittlerweile hat die Kultusministerkonferenz unsere Initiative aufgegriffen und diskutiert die Anforderungen, die an Europaschulen gestellt werden müssen. In diesem Prozess arbeiten wir durch Teilnahme am neu gegründeten „länderoffenen“ Arbeitskreis daran mit, die Konsensbildung voranzutreiben. Wir gehen davon aus, dass die praktischen Erfahrungen der Europaschulen eine wertvolle Hilfe bei dem Vorhaben sind, gemeinsame Kriterien für die Qualität als Europaschulen zu finden.
  3. Um ihre weit über das allgemeine schulische Programm hinausgehenden Ziele zu erreichen, brauchen Europaschulen –neben der stärkeren Berücksichtigung in Aus- und Fortbildung –zusätzliche Möglichkeiten in Budget und Lehrerstellen. Die Entwicklung zur Ganztagsschule verschafft den Europaschulen erweiterte Möglichkeiten pädagogischer Entwicklung.
  4. Im Rahmen ihres vielseitigen Aufgabenkatalogs erhält die Notwendigkeit der Evaluation besondere Bedeutung. Dies wird unterstrichen durch die zukünftigen europäischen Zertifizierungen und die Vermittlung international anerkannter Abschlüsse.
  5. Im Rahmen neuer Herausforderungen wollen Europaschulen beispielhaft wirksam werden als pädagogische Werkstätten europäischer Zukunft.

Die Grundsätze dieses Papiers wurden als Ergebnis des Potsdamer Bundes- Netzwerk-Kongresses im November 2007 beschlossen und vom Vorstand im Februar 2008 in der vorliegenden Fassung bestätigt.